Post Numéro: 190 de Gerard LAIB 18 Juil 2018, 19:03
Voila le texte, en gras où je cale:
Desertionen unter reichsdeutschen und "ostmärkischen" Soldaten waren etwas völlig Neues. Lediglich bei Cherbourg war es nach Einsatz von amerikanischer Propaganda Ende Juni zum Überlaufen von 600 Mann gekommen. an der Hauptfront der Normandie gab es im Juni und Juli dergleichen nicht. Ausnahmen machten hier nur die Ostbataillone, die teilweise in ganzen Kompanien überliefen. Auch viele Soldaten der DVL III zeigten aus verständlichen Gründen wenig Eifer, sich für das Großdeutsche Reich zu opfern. Aber auch deren Zahl an Überläufern blieb anfangs noch sehr gering. Besonders wenn diese Soldaten unter fähigen Unteroffizieren Kämpften, zeigten sie beachtliche Leistungen, wie die britische 2nd Army Anfang Juli bemerkte. Als beispielsweise das britische XXX Korps nach der Desertion von zwölf polnischen Soldaten eine groß angelegte Lautsprecheraktion vor den deutschen Linien startete, war das Ergebnis enttäuschend: Lediglich ein Soldat polnischer Abstammung lief zu den Briten über, eine knappe Woche später folgten fünf weitere. Mit der sich verschlechternden Situation an der Front steigerte sich aber unter Soldaten der DVL III die Neigung zum Überlaufen. Am Ende des Monts nannte das XXXXVII. Panzerkorps die Wirkung der feindlichen Flugblattpropaganda auf diese Soldaten "erschreckend".
Derlei Meldungen waren aber häufig übertrieben. Dahinter stand die Angst, dass die Desertionen sich zu einem Massen Phänomen unter Soldaten der DVL III entwickeln könnten, um anschließend möglicherweise auch auf "Ostmärker" und Reichdeutsche überzugreifen. So reagierte man allergisch auf leiseste derartige Anzeichen wie das Beispiel der 2. Panzerdivision zeigt. Mitte Juli waren erstmals die[!] "Ostmärker" der Division zum Feind übergelaufen. Der Divisionskommandeur, Generalleutnant Heinrich Freiherr von Lüttwitz, nahm dieses letztlich marginale Ereignis zum Anlass, sich in einem persönlichen Befehl an seine Division zu wenden. Er sah durch die übergelaufenen Männer "die Ehre unserer [ost-märkischen] Division beschimpft" und kündigte Maßnahmen an: Fortan sollten alle Namen von Deserteuren in die Heimat gemeldet werden, "damit an ihren Angehörigen und Bräuten entsprechend Maßregeln getroffen werden können. Wer sein Volk verrät, dessen Familie gehört nicht in die Deutsche Volksgemeinschaft", so Lüttwitz. Dies war ein typischer Fall von Sippenhaft und sollte den entsprechenden OKW-Befehl vom November 1944 schon vorwegnehmen. Überdies durften seine Soldaten fortan keine Feindflugblätter mehr lesen; wer mit einem unzerrissenen Flugblatt angetroffen wurde, sollte bestraft werden.
Gérard LAIB
Ma devise : "La mémoire de l'histoire d'un pays, est bien le patrimoine de son peuple." Gérard LAIB 15/04/2013